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REMONDIS startet umfassende Rohstoffinitiative

Forderung nach Ökodesignrichtlinie, Investitionsschub und Anreizsystem für die Industrie; Unternehmen investiert in mehr und besseres Recycling

München/Lünen. Seit Anfang 2018 hat China für 24 Abfallsorten einen Importstopp verhängt. Das Land verweigert seither die Annahme minderwertiger Abfälle, muss aber gleichzeitig seinen enormen Rohstoffbedarf decken. Mit dieser Maßnahme, die Teil der chinesischen Rohstoffstrategie ist und hierzulande ihresgleichen sucht, hat das bevölkerungsreichste Land der Erde den politischen und wirtschaftlichen Handlungsdruck in Deutschland und Europa im Hinblick auf Recycling deutlich erhöht. Um aus der Absatzkrise für Plastikabfälle und andere Materialien einen Entwicklungsschub für die europäische Recyclingwirtschaft zu machen, setzt sich REMONDIS für einen dreistufigen Ansatz als Fundament einer zukunftsorientierten Rohstoffstrategie für Deutschland und die EU ein.

 

Der chinesische Importstopp und die per Gesetz ab dem 1. Januar 2019 auf bis zu 63 Prozent erhöhten, stofflichen Verwertungsquoten zwingen die Recyclingwirtschaft und politische Entscheider in Deutschland und der EU zu beschleunigtem Handeln. Das neue Verpackungsgesetz in Deutschland hat im Bereich des Verpackungsabfalls zwar die richtigen Weichen gestellt, greift aber angesichts der veränderten Lage auf dem Weltmarkt zu kurz. Auch die Europäische Union arbeitet derzeit an einem neuen Kreislaufwirtschaftspaket mit dem Ziel, die stofflichen Recyclingquoten in den Mitgliedstaaten spürbar anzuheben. Angesichts von, seitens der UN bis 2050 prognostizierten 10 Milliarden Menschen werden solche Maßnahmen alleine nicht ausreichen, um die weltweite Versorgung nachhaltig zu gewährleisten. Hierzu, und um den Industriestandort Deutschland zu erhalten, bedarf es aus Sicht von REMONDIS einer zukunftsfähigen Rohstoffstrategie, die aus drei wesentlichen Elementen bestehen muss.

 

1. Ökodesignrichtlinie für Energie- UND Rohstoffeffizienz

Die EU muss verbindlich für alle Mitgliedsstaaten eine Ökodesignrichtlinie auf den Weg bringen, die um den Punkt der Rohstoffeffizienz erweitert werden muss. Alle Produkte müssen schon in der Entwicklungs- und Designphase so gestaltet werden, dass am Ende des Produktlebenszyklus alle darin enthaltenen Rohstoffe möglichst zu 100 Prozent zurückgewonnen und recycelt werden können. Insbesondere bei Verpackungen und im Leichtbau (Autos, Flugzeuge, Windenergieanlagen, Unterhaltungselektronik etc.) kommt heute noch ein Materialmix mit Verbundmaterialien zum Einsatz, der sich technisch nicht oder wirtschaftlich nicht auskömmlich recyceln lässt. REMONDIS hat in diesem Kontext ein Recyclinglabel entwickelt, das die Verbraucher über die Rohstoffeffizienz und Recyclingfähigkeit ihrer Produkte informieren kann.

 

2. Mehr Investitionen in Sortierung, Verwertung und Rohstoffqualität

In Deutschland und Europa muss erheblich mehr in die optimale Sortierung und Verwertung investiert werden, um die Menge und Qualität der zurückgewonnenen Rohstoffe zu steigern. Nur so werden Recyclingrohstoffe sowohl preislich als auch qualitativ zu einer attraktiven Alternative für das produzierende Gewerbe bei gleichzeitig sinkendem Beschaffungsdruck. REMONDIS startet vor diesem Hintergrund eine eigene Rohstoffinitiative. Das Unternehmen investiert aktuell unter anderem in den Bau einer Recyclinganlage für Polystyrol und andere Kunststoffe auf dem Gelände des Lippewerks. Die neue Anlage, die spätestens Ende 2018 in Betrieb gehen wird, kann eine Jahreskapazität von 20.000 Tonnen verarbeiten, die vornehmlich aus dem WEEE Recycling stammt.

 

Mittelfristig geht REMONDIS davon aus, dass das Kunststoffrecycling von PE, PP und PET neue technische Wege gehen muss, um eine Recyclingquote von 100 Prozent zu erreichen und die Belastungen der Umwelt mit Plastikabfällen entscheidend zurückzudrängen. Diesem Ansatz folgend, haben die Verfahrensingenieure von REMONDIS derzeit die Projektphase zur Entwicklung und zum Betrieb von Anlagen für das sogenannte Chemische Recycling eingeleitet. Ziel ist die Entwicklung und der Bau einer Pilotanlage in Kooperation mit einem großen deutschen Chemieunternehmen. Chemisches Recycling kann mittels Depolymerisation fast alle gängigen Kunststoffe in ihre chemischen Ausgangsstoffe zurückführen und somit zu 100 Prozent recyclingfähig machen. Langfristig könnte sich hierdurch sogar eine Lösung für die Beseitigung von Plastikabfällen aus den Weltmeeren abzeichnen, sofern diese eingesammelt und dem chemischen Recycling zugeführt werden können. Im Bereich Bioabfall investiert REMONDIS derzeit in den Bau von insgesamt 7 modernen Anlagen zur Vergärung, Biogaserzeugung und Verstromung. Neben Anlagen in Singen, Frankfurt und Osnabrück, um nur einige zu nennen, entsteht auch im Lippewerk in Lünen eine neue Biogasanlage, in der ab 2019 die gesammelten Bioabfälle der braunen Tonne des Kreises Unna zu Methan vergärt und anschließend verstromt werden. Der so gewonnene regenerative und CO2-neutrale Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.

 

3. Anreizsystem für höhere Verwendungsquoten von Recyclingrohstoffen

Um den Einsatz von Recyclingrohstoffen zu fördern, bedarf es eines Anreizsystems für die Industrie. Wodurch diese Anreize geschaffen werden könnten, ob durch steuerliche Förderung von Recyclingrohstoffen oder andere Steuerungsmaßnahmen, ist eine Entscheidung seitens der Politik. Dies ist auch und gerade vor dem Hintergrund der Erreichung der Pariser Klimaziele von entscheidender Bedeutung, denn jeder Recyclingrohstoff ist klimaschonender als sein vergleichbarer Primärrohstoff. Ziel muss daher eine Anhebung der Verwendungsquote von Recyclingrohstoffen in der Industrie von derzeit 14 % auf 70% innerhalb der nächsten 10 Jahre sein, wenn Deutschland seinen Status als führendes Industrieland nicht verlieren will.

 

 

 

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